Eingriffswinkelabhängige 3D-Radiuskorrektur (Option #92)

Anwendung

Der effektive Kugelradius eines Kugelfräsers weicht fertigungsbedingt von der Idealform ab. Die maximale Formungenauigkeit legt der Werkzeughersteller fest. Gängige Abweichungen liegen zwischen 0,005 mm und 0,01 mm.

Die Formungenauigkeit lässt sich in Form einer Korrekturwerttabelle speichern. Die Tabelle enthält Winkelwerte und die am jeweiligen Winkelwert gemessene Abweichung vom Sollradius R2.

Mit der Software-Option 3D-ToolComp (Option #92) ist die Steuerung in der Lage, abhängig vom Eingriffspunkt des Werkzeugs, den in der Korrekturwerttabelle definierten Korrekturwert zu kompensieren.

Zusätzlich lässt sich mit der Software-Option 3D-ToolComp eine 3D-Kalibrierung des Tastsystems realisieren. Dabei werden die bei der Tasterkalibrierung ermittelten Abweichungen in der Korrekturwerttabelle abgelegt.

3D_toolcomp_R2

Voraussetzungen

  • Software-Option #9 Erweiterte Funktionen Gruppe 2
  • Software-Option #92 3D-ToolComp
  • Ausgabe von Flächennormalenvektoren aus dem CAM-System
  • Werkzeug in der Werkzeugverwaltung passend definiert:
      • Wert 0 in der Spalte DR2
      • Name der zugehörigen Korrekturwerttabelle in der Spalte DR2TABLE

      Werkzeugtabelle tool.t

Funktionsbeschreibung

3Dtoolcomp

Wenn Sie ein NC-Programm mit Flächennormalenvektoren abarbeiten und für das aktive Werkzeug in der Werkzeugtabelle TOOL.T eine Korrekturwerttabelle zugewiesen haben (Spalte DR2TABLE), dann verrechnet die Steuerung anstelle des Korrekturwerts DR2 aus TOOL.T die Werte aus der Korrekturwerttabelle.

Dabei berücksichtigt die Steuerung den Korrekturwert aus der Korrekturwerttabelle, der für den Berührpunkt des Werkzeugs mit dem Werkstück definiert ist. Liegt der Berührpunkt zwischen zwei Korrekturpunkten, interpoliert die Steuerung den Korrekturwert linear zwischen den beiden nächstgelegenen Winkeln.

Winkelwert

Korrekturwert

40°

0,03 mm gemessen

50°

-0,02 mm gemessen

45° (Berührpunkt)

+0,005 mm interpoliert

3Dtoolcomp_2

Hinweise

  • Wenn die Steuerung keinen Korrekturwert durch Interpolation ermitteln kann, folgt eine Fehlermeldung.
  • Trotz ermittelter positiver Korrekturwerte ist M107 (Fehlermeldung bei positiven Korrekturwerten unterdrücken) nicht erforderlich.
  • Die Steuerung verrechnet entweder den DR2 aus TOOL.T oder einen Korrekturwert aus der Korrekturwerttabelle. Zusätzliche Offsets, wie ein Flächenaufmaß, können Sie über den DR2 im NC-Programm (Korrekturtabelle .tco oder TOOL CALL-Satz) definieren.