Zyklus 1016 ABRICHTEN TOPFSCHEIBE (Option #156)

ISO-Programmierung

G1016

Anwendung

 
Machine

Beachten Sie Ihr Maschinenhandbuch!

Diese Funktion muss vom Maschinenhersteller freigegeben und angepasst werden.

Mit Zyklus 1016 ABRICHTEN TOPFSCHEIBE können Sie die Stirnseite einer Topfscheibe abrichten. Der Bezugspunkt ist die aktivierte Scheibenkante.

Je nach Strategie führt die Steuerung anhand der Scheibengeometrie entsprechende Bewegungen aus. Wenn Sie den Wert 1 oder 2 in der Abrichtstrategie Q1016 definieren, findet der Rück- bzw. Hinweg zum Startpunkt nicht an der Schleifscheibe statt, sondern über einen Freifahrweg.

Im Abrichtbetrieb arbeitet die Steuerung bei der Strategie Ziehen und Stoßen mit Werkzeugradiuskorrektur. Bei der Strategie Pendeln wird keine Werkzeugradiuskorrektur verwendet.

Der Zyklus unterstützt folgende Scheibenkanten:

Schleifstift

Schleifstift spezial

Topfscheibe

nicht unterstützt

nicht unterstützt

2, 6

Zyklus 1030 SCHEIBENKANTE AKT. (Option #156)

Hinweise

 
Hinweis
Achtung Kollisionsgefahr!
Beim Aktivieren von FUNCTION DRESS BEGIN schaltet die Steuerung die Kinematik um. Die Schleifscheibe wird zum Werkstück. Die Achsen bewegen sich ggf. in umgekehrter Richtung. Während der Abarbeitung der Funktion und nachfolgender Bearbeitung besteht Kollisionsgefahr!
  1. Abrichtbetrieb FUNCTION DRESS nur in den Betriebsarten Programmlauf oder im Modus Einzelsatz aktivieren
  2. Schleifscheibe vor der Funktion FUNCTION DRESS BEGIN in die Nähe des Abrichtwerkzeugs positionieren
  3. Nach der Funktion FUNCTION DRESS BEGIN ausschließlich mit Zyklen von HEIDENHAIN oder Ihrem Maschinenhersteller arbeiten
  4. Nach einem NC-Programmabbruch oder Stromunterbrechung Verfahrrichtung der Achsen prüfen
  5. Ggf. eine Kinematikumschaltung programmieren
 
Hinweis
Achtung Kollisionsgefahr!
Die Abrichtzyklen positionieren das Abrichtwerkzeug an die programmierte Schleifscheibenkante. Die Positionierung erfolgt gleichzeitig in zwei Achsen der Bearbeitungsebene. Die Steuerung führt während der Bewegung keine Kollisionsprüfung durch! Es besteht Kollisionsgefahr!
  1. Schleifscheibe vor der Funktion FUNCTION DRESS BEGIN in die Nähe des Abrichtwerkzeugs positionieren
  2. Kollisionsfreiheit sicherstellen
  3. NC-Programm langsam einfahren
 
Hinweis
Achtung Kollisionsgefahr!
Die Anstellung zwischen dem Abrichtwerkzeug und der Topfscheibe wird nicht überwacht! Es besteht Kollisionsgefahr!
  1. Achten Sie, dass das Abrichtwerkzeug zur Stirnseite der Topfscheibe einen Freiwinkel von größer gleich 0° enthält
  2. NC-Programm vorsichtig einfahren
  • Zyklus 1016 ist DEF-Aktiv.
  • Im Abrichtbetrieb sind keine Koordinatentransformationen erlaubt.
  • Die Steuerung stellt das Abrichten nicht grafisch dar.
  • Wenn Sie einen ZAEHLER ABRICHTEN Q1022 programmieren, führt die Steuerung erst nach Erreichen des definierten Zählers aus der Werkzeugtabelle den Abrichtvorgang aus. Die Steuerung speichert die Zähler DRESS-N-D und DRESS-N-D-ACT für jede Schleifscheibe.
  • Den Zähler hinterlegt die Steuerung in der Werkzeugtabelle. Dieser wirkt global.
  • Werkzeugdaten für die Werkzeugtypen

  • Damit die Steuerung die gesamte Schneide abrichten kann, wird diese um den doppelten Schneidenradius (2 x RS) des Abrichtwerkzeugs verlängert. Der minimal erlaubte Radius (R_MIN) der Schleifscheibe darf dabei nicht unterschritten werden, ansonsten unterbricht die Steuerung mit einer Fehlermeldung.
  • Der Radius des Werkzeugschafts der Schleifscheibe wird bei diesem Zyklus nicht überwacht.
  • Diesen Zyklus müssen Sie im Abrichtbetrieb ausführen. Ggf. programmiert der Maschinenhersteller die Umschaltung bereits in den Zyklusablauf.
  • Vereinfachtes Abrichten mithilfe eines Makros

Hinweise zum Programmieren

  • Dieser Zyklus ist nur mit dem Werkzeugtyp Topfscheibe erlaubt. Wenn dies nicht definiert ist, gibt die Steuerung eine Fehlermeldung aus.
  • Die Strategie Q1016 = 0 (Pendeln) ist nur bei einer geraden Stirnseite möglich (Winkel HWA = 0).

Zyklusparameter

Hilfsbild

Parameter

cyc1016_1

cyc1016_2

Q1013 Abrichtbetrag?

Wert, um den die Steuerung bei einem Abrichtvorgang zustellt.

Eingabe: 0...9.9999

Q1018 Vorschub fürs Abrichten?

Verfahrgeschwindigkeit beim Abrichtvorgang

Eingabe: 0...99999

Q1016 Abrichtstrategie (0-2)?

Definition der Verfahrbewegung beim Abrichten:

0: Pendeln, das Abrichten erfolgt in beiden Richtungen

1: Ziehen, das Abrichten erfolgt ausschließlich zur aktiven Scheibenkante entlang der Schleifscheibe

2: Stoßen, das Abrichten erfolgt ausschließlich weg von der aktiven Scheibenkante entlang der Schleifscheibe

Eingabe: 0, 1, 2

Q1019 Anzahl Abrichtzustellungen?

Anzahl der Zustellungen des Abrichtvorgangs

Eingabe: 1...999

Q1020 Anzahl Leerhübe?

Anzahl, wie oft das Abrichtwerkzeug die Schleifscheibe nach der letzten Zustellung ohne Materialabtrag abfährt.

Eingabe: 0...99

Q1022 Abrichten nach Anzahl Aufrufe?

Anzahl der Zyklusdefinitionen, nach denen die Steuerung den Abrichtvorgang ausführt. Jede Zyklusdefinition inkrementiert den Zähler DRESS-N-D-ACT der Schleifscheibe in der Werkzeugverwaltung.

0: Die Steuerung richtet die Schleifscheibe bei jeder Zyklusdefinition im NC-Programm ab.

>0: Die Steuerung richtet die Schleifscheibe nach dieser Anzahl an Zyklusdefinitionen ab.

Eingabe: 0...99

Q330 Werkzeugnummer oder -name? (optional)

Nummer oder Name des Abrichtwerkzeugs. Sie haben die Möglichkeit, per Auswahlmöglichkeit in der Aktionsleiste das Werkzeug direkt aus der Werkzeugtabelle zu übernehmen.

-1: Abrichtwerkzeug ist vor dem Abrichtzyklus aktiviert worden

Eingabe: –1...99999.9

Q1011 Faktor Schnittgeschwindigkeit? (optional, abhängig vom Maschinenhersteller)

Faktor, um den die Steuerung die Schnittgeschwindigkeit für das Abrichtwerkzeug verändert. Die Steuerung übernimmt die Schnittgeschwindigkeit von der Schleifscheibe.

0: Parameter nicht programmiert.

>0: Bei positiven Werten dreht das Abrichtwerkzeug am Kontaktpunkt mit der Schleifscheibe (entgegengesetzte Drehrichtung zur Schleifscheibe).

<0: Bei negativen Werten dreht das Abrichtwerkzeug am Kontaktpunkt gegen die Schleifscheibe (gleiche Drehrichtung zur Schleifscheibe).

Eingabe: –99.999...+99.999

Die im Benutzerhandbuch enthaltenen NC-Programme sind Lösungsvorschläge. Bevor Sie die NC-Programme oder einzelne NC-Sätze an einer Maschine verwenden, müssen Sie sie anpassen.

  • Passen Sie folgende Inhalte an:
  • Werkzeuge
  • Schnittwerte
  • Vorschübe
  • Sichere Höhe oder sichere Positionen
  • Maschinenspezifische Positionen, z. B. mit M91
  • Pfade von Programmaufrufen

Einige NC-Programme sind abhängig von der Maschinenkinematik. Passen Sie diese NC-Programme vor dem ersten Testlauf an Ihre Maschinenkinematik an.

Testen Sie die NC-Programme zusätzlich mithilfe der Simulation vor dem eigentlichen Programmlauf.

 
Tip

Mithilfe eines Programmtests stellen Sie fest, ob Sie das NC-Programm mit den verfügbaren Software-Optionen, der aktiven Maschinenkinematik sowie der aktuellen Maschinenkonfiguration verwenden können.

Beispiel

11 CYCL DEF 1016 ABRICHTEN TOPFSCHEIBE ~

Q1013=+0

;ABRICHTBETRAG ~

Q1018=+100

;ABRICHTVORSCHUB ~

Q1016=+1

;ABRICHTSTRATEGIE ~

Q1019=+1

;ANZAHL ZUSTELLUNGEN ~

Q1020=+0

;LEERHUEBE ~

Q1022=+0

;ZAEHLER ABRICHTEN ~

Q330=-1

;WERKZEUG ~

Q1011=+0

;FAKTOR VC