Zyklus 27 ZYLINDER-MANTEL (Option #8)

ISO-Programmierung

G127

Anwendung

 
Machine

Beachten Sie Ihr Maschinenhandbuch!

Diese Funktion muss vom Maschinenhersteller freigegeben und angepasst werden.

8h000129

Mit diesem Zyklus können Sie eine auf der Abwicklung definierte Kontur auf den Mantel eines Zylinders übertragen. Verwenden Sie den Zyklus 28, wenn Sie Führungsnuten auf dem Zylinder fräsen wollen.

Die Kontur beschreiben Sie in einem Unterprogramm, das Sie über Zyklus 14 KONTUR festlegen.

Im Unterprogramm beschreiben Sie die Kontur immer mit den Koordinaten X und Y unabhängig davon, welche Drehachsen an Ihrer Maschine vorhanden sind. Die Konturbeschreibung ist somit unabhängig von Ihrer Maschinenkonfiguration. Als Bahnfunktionen stehen L, CHF, CR, RND und CT zur Verfügung.

Die Koordinatenangabe der Zylindermantelabwicklung (X-Koordinaten), welche die Position des Rundtisches definieren, können Sie wahlweise in Grad oder in mm (Inch) eingeben (Q17).

Zyklusablauf

  1. Die Steuerung positioniert das Werkzeug über den Einstichpunkt; dabei wird das Schlichtaufmaß Seite berücksichtigt
  2. In der ersten Zustelltiefe fräst das Werkzeug mit dem Fräsvorschub Q12 entlang der programmierten Kontur
  3. Am Konturende fährt die Steuerung das Werkzeug auf Sicherheitsabstand und zurück zum Einstichpunkt
  4. Die Schritte 1 bis 3 wiederholen sich, bis die programmierte Frästiefe Q1 erreicht ist
  5. Anschließend fährt das Werkzeug in der Werkzeugachse auf die sichere Höhe
 
Tip

Der Zylinder muss mittig auf dem Rundtisch aufgespannt sein. Setzen Sie den Bezugspunkt im Zentrum des Rundtisches.

Hinweise

  • Diesen Zyklus können Sie ausschließlich im Bearbeitungsmodus FUNCTION MODE MILL ausführen.
  • Der Speicher für einen SL-Zyklus ist begrenzt. Sie können in einem SL-Zyklus maximal 16384 Konturelemente programmieren.
  • Fräser mit einem über Mitte schneidenden Stirnzahn verwenden (DIN 844).
  • Die Spindelachse muss beim Zyklusaufruf senkrecht auf der Rundtischachse stehen. Wenn dies nicht der Fall ist, dann gibt die Steuerung eine Fehlermeldung aus. Ggf. ist eine Umschaltung der Kinematik erforderlich.
  • Diesen Zyklus können Sie auch bei geschwenkter Bearbeitungsebene ausführen.
 
Tip

Die Bearbeitungszeit kann sich erhöhen, wenn die Kontur aus vielen nicht tangentialen Konturelementen besteht.

Hinweise zum Programmieren

  • Im ersten NC-Satz des Kontur-Unterprogramms immer beide Zylindermantel-Koordinaten programmieren.
  • Das Vorzeichen des Zyklusparameters Tiefe legt die Arbeitsrichtung fest. Wenn Sie die Tiefe = 0 programmieren, dann führt die Steuerung den Zyklus nicht aus.
  • Der Sicherheitsabstand muss größer als der Werkzeugradius sein.
  • Wenn Sie lokale Q-Parameter QL in einem Konturunterprogramm verwenden, müssen Sie diese auch innerhalb des Konturunterprogramms zuweisen oder berechnen.

Zyklusparameter

Hilfsbild

Parameter

8h000130

Q1 Frästiefe?

Abstand zwischen Zylindermantel und Konturgrund. Der Wert wirkt inkremental.

Eingabe: –99999.9999...+99999.9999

Q3 Schlichtaufmaß Seite?

Schlichtaufmaß in der Ebene der Mantelabwicklung. Das Aufmaß wirkt in der Richtung der Radiuskorrektur. Der Wert wirkt inkremental.

Eingabe: –99999.9999...+99999.9999

Q6 Sicherheits-Abstand?

Abstand zwischen Werkzeugstirnfläche und Zylinder-Mantelfläche. Der Wert wirkt inkremental.

Eingabe: –99999.9999...+99999.9999 alternativ PREDEF

Q10 Zustell-Tiefe?

Maß, um das das Werkzeug jeweils zugestellt wird. Der Wert wirkt inkremental.

Eingabe: –99999.9999...+99999.9999

Q11 Vorschub Tiefenzustellung?

Vorschub bei Verfahrbewegungen in der Spindelachse

Eingabe: 0...99999.9999 alternativ FAUTO, FU, FZ

Q12 Vorschub ausräumen?

Vorschub bei Verfahrbewegungen in der Bearbeitungsebene

Eingabe: 0...99999.9999 alternativ FAUTO, FU, FZ

Q16 Zylinder-Radius?

Radius des Zylinders, auf dem die Kontur bearbeitet werden soll.

Eingabe: 0...99999.9999

Q17 Bemassungsart? Grad=0 MM/INCH=1

Koordinaten der Drehachse im Unterprogramm in Grad oder mm (inch) programmieren.

Eingabe: 0, 1

Die im Benutzerhandbuch enthaltenen NC-Programme sind Lösungsvorschläge. Bevor Sie die NC-Programme oder einzelne NC-Sätze an einer Maschine verwenden, müssen Sie sie anpassen.

  • Passen Sie folgende Inhalte an:
  • Werkzeuge
  • Schnittwerte
  • Vorschübe
  • Sichere Höhe oder sichere Positionen
  • Maschinenspezifische Positionen, z. B. mit M91
  • Pfade von Programmaufrufen

Einige NC-Programme sind abhängig von der Maschinenkinematik. Passen Sie diese NC-Programme vor dem ersten Testlauf an Ihre Maschinenkinematik an.

Testen Sie die NC-Programme zusätzlich mithilfe der Simulation vor dem eigentlichen Programmlauf.

 
Tip

Mithilfe eines Programmtests stellen Sie fest, ob Sie das NC-Programm mit den verfügbaren Software-Optionen, der aktiven Maschinenkinematik sowie der aktuellen Maschinenkonfiguration verwenden können.

Beispiel

11 CYCL DEF 27 ZYLINDER-MANTEL ~

Q1=-20

;FRAESTIEFE ~

Q3=+0

;AUFMASS SEITE ~

Q6=+0

;SICHERHEITS-ABST. ~

Q10=-5

;ZUSTELL-TIEFE ~

Q11=+150

;VORSCHUB TIEFENZ. ~

Q12=+500

;VORSCHUB RAEUMEN ~

Q16=+0

;RADIUS ~

Q17=+0

;BEMASSUNGSART