Zyklus 25 KONTUR-ZUG

ISO-Programmierung

G125

Anwendung

8H000128

Mit diesem Zyklus lassen sich zusammen mit Zyklus 14 KONTUR -offene und geschlossene Konturen bearbeiten.

Der Zyklus 25 KONTUR-ZUG bietet gegenüber der Bearbeitung einer Kontur mit Positioniersätzen erhebliche Vorteile:

  • Die Steuerung überwacht die Bearbeitung auf Hinterschneidungen und Konturverletzungen (Kontur mit der Testgrafik prüfen)
  • Ist der Werkzeugradius zu groß, so muss die Kontur an Innenecken evtl. nachbearbeitet werden
  • Die Bearbeitung lässt sich durchgehend im Gleich- oder Gegenlauf ausführen, die Fräsart bleibt sogar erhalten, wenn Konturen gespiegelt werden
  • Bei mehreren Zustellungen kann die Steuerung das Werkzeug hin und her verfahren: Dadurch verringert sich die Bearbeitungszeit
  • Sie können Aufmaße eingeben, um in mehreren Arbeitsgängen zu schruppen und zu schlichten

Hinweise

 
Hinweis
Achtung Kollisionsgefahr!
Wenn Sie den Parameter posAfterContPocket (Nr. 201007) auf ToolAxClearanceHeight eingestellt haben, positioniert die Steuerung das Werkzeug nach Zyklusende nur in Werkzeugachsrichtung auf die sichere Höhe. Die Steuerung positioniert das Werkzeug nicht in der Bearbeitungsebene. Es besteht Kollisionsgefahr!
  1. Werkzeug nach Zyklus Ende mit allen Koordinaten der Bearbeitungsebene positionieren, z. B. L X+80 Y+0 R0 FMAX
  2. Nach dem Zyklus eine absolute Position programmieren, keine inkrementale Verfahrbewegung
  • Diesen Zyklus können Sie ausschließlich im Bearbeitungsmodus FUNCTION MODE MILL ausführen.
  • Die Steuerung berücksichtigt nur das erste Label aus Zyklus 14 KONTUR.
  • Der Speicher für einen SL-Zyklus ist begrenzt. Sie können in einem SL-Zyklus maximal 16384 Konturelemente programmieren.
  • Ist während der Bearbeitung M110 aktiv, so wird bei innen korrigierten Kreisbögen der Vorschub dementsprechend reduziert.
  • Sie können den Zyklus mit einem Schleifwerkzeug ausführen.
  • Der Zyklus berücksichtigt die Zusatzfunktionen M109 und M110. Die Steuerung hält bei Innen- und Außenbearbeitungen den Vorschub von Kreisbögen bei Innen- und Außenradien an der Werkzeugschneide konstant.
  • Vorschub bei Kreisbahnen anpassen mit M109

Hinweise zum Programmieren

  • Zyklus 20 KONTUR-DATEN wird nicht benötigt.
  • Das Vorzeichen des Zyklusparameters Tiefe legt die Arbeitsrichtung fest. Wenn Sie die Tiefe = 0 programmieren, dann führt die Steuerung den Zyklus nicht aus.
  • Wenn Sie lokale Q-Parameter QL in einem Konturunterprogramm verwenden, müssen Sie diese auch innerhalb des Konturunterprogramms zuweisen oder berechnen.

Zyklusparameter

Hilfsbild

Parameter

Q1 Frästiefe?

Abstand zwischen Werkstückoberfläche und Konturgrund. Der Wert wirkt inkremental.

Eingabe: –99999.9999...+99999.9999

Q3 Schlichtaufmaß Seite?

Schlicht-Aufmaß in der Bearbeitungsebene. Der Wert wirkt inkremental.

Eingabe: –99999.9999...+99999.9999

Q5 Koord. Werkstück-Oberfläche?

Absolute Koordinate der Werkstückoberfläche

Eingabe: –99999.9999...+99999.9999

Q7 Sichere Höhe?

Höhe, in der keine Kollision mit dem Werkstück erfolgen kann (für Zwischenpositionierung und Rückzug am Zyklusende). Der Wert wirkt absolut.

Eingabe: –99999.9999...+99999.9999

Q10 Zustell-Tiefe?

Maß, um das das Werkzeug jeweils zugestellt wird. Der Wert wirkt inkremental.

Eingabe: –99999.9999...+99999.9999

Q11 Vorschub Tiefenzustellung?

Vorschub bei Verfahrbewegungen in der Spindelachse

Eingabe: 0...99999.9999 alternativ FAUTO, FU, FZ

Q12 Vorschub ausräumen?

Vorschub bei Verfahrbewegungen in der Bearbeitungsebene

Eingabe: 0...99999.9999 alternativ FAUTO, FU, FZ

Q15 Fräsart? Gegenlauf = -1

+1: Gleichlauf-Fräsen

-1: Gegenlauf-Fräsen

0: Abwechselnd im Gleich- und Gegenlauf fräsen bei mehreren Zustellungen

Eingabe: –1, 0, +1

Q18 bzw. QS18 Vorräum-Werkzeug?

Nummer oder Name des Werkzeugs, mit dem die Steuerung bereits vorgeräumt hat. Sie haben die Möglichkeit, über die Auwahlmöglichkeit in der Aktionsleiste das Vorräum-Werkzeug direkt aus der Werkzeugtabelle zu übernehmen. Außerdem können Sie mit der Auswahlmöglichkeit Name in der Aktionsleiste selbst den Werkzeugnamen eingeben. Die Steuerung fügt das Anführungszeichen oben-Zeichen automatisch ein, wenn Sie das Eingabefeld verlassen. Falls nicht vorgeräumt wurde „0“ eingeben; falls Sie hier eine Nummer oder einen Namen eingeben, räumt die Steuerung nur den Teil aus, der mit dem Vorräum-Werkzeug nicht bearbeitet werden konnte. Falls der Nachräumbereich nicht seitlich anzufahren ist, taucht die Steuerung pendelnd ein; dazu müssen Sie in der Werkzeugtabelle TOOL.T, die Schneidenlänge LCUTS und den maximalen Eintauchwinkel ANGLE des Werkzeugs definieren.

Eingabe: 0...99999.9 alternativ maximal 255 Zeichen

Q446 Akzeptiertes Restmaterial?

Geben Sie an, bis zu welchem Wert in mm Sie Restmaterial auf Ihrer Kontur akzeptieren. Wenn Sie z. B. 0,01 mm eingeben, führt die Steuerung ab einer Restmaterialdicke von 0,01 mm keine Restmaterialbearbeitung mehr durch.

Eingabe: 0.001...9.999

Q447 Maximaler Verbindungsabstand?

Maximaler Abstand zwischen zwei nachzuräumenden Bereichen. Innerhalb dieses Abstands verfährt die Steuerung ohne Abhebebewegung, auf der Bearbeitungstiefe entlang der Kontur.

Eingabe: 0...999.999

Q448 Bahnverlängerung?

Betrag für die Verlängerung der Werkzeugbahn am Anfang und Ende eines Konturbereichs. Die Steuerung verlängert die Werkzeugbahn immer parallel zur Kontur.

Eingabe: 0...99.999

Die im Benutzerhandbuch enthaltenen NC-Programme sind Lösungsvorschläge. Bevor Sie die NC-Programme oder einzelne NC-Sätze an einer Maschine verwenden, müssen Sie sie anpassen.

  • Passen Sie folgende Inhalte an:
  • Werkzeuge
  • Schnittwerte
  • Vorschübe
  • Sichere Höhe oder sichere Positionen
  • Maschinenspezifische Positionen, z. B. mit M91
  • Pfade von Programmaufrufen

Einige NC-Programme sind abhängig von der Maschinenkinematik. Passen Sie diese NC-Programme vor dem ersten Testlauf an Ihre Maschinenkinematik an.

Testen Sie die NC-Programme zusätzlich mithilfe der Simulation vor dem eigentlichen Programmlauf.

 
Tip

Mithilfe eines Programmtests stellen Sie fest, ob Sie das NC-Programm mit den verfügbaren Software-Optionen, der aktiven Maschinenkinematik sowie der aktuellen Maschinenkonfiguration verwenden können.

Beispiel

11 CYCL DEF 25 KONTUR-ZUG ~

Q1=-20

;FRAESTIEFE ~

Q3=+0

;AUFMASS SEITE ~

Q5=+0

;KOOR. OBERFLAECHE ~

Q7=+50

;SICHERE HOEHE ~

Q10=-5

;ZUSTELL-TIEFE ~

Q11=+150

;VORSCHUB TIEFENZ. ~

Q12=+500

;VORSCHUB RAEUMEN ~

Q15=+1

;FRAESART ~

Q18=+0

;VORRAEUM-WERKZEUG ~

Q446=+0.01

;RESTMATERIAL ~

Q447=+10

;VERBINDUNGSABSTAND ~

Q448=+2

;BAHNVERLAENGERUNG