Werkstück-Koordinatensystem W-CS

Anwendung

Im Werkstück-Koordinatensystem W-CS definieren Sie die Lage und Orientierung der Bearbeitungsebene. Dafür programmieren Sie Transformationen und schwenken die Bearbeitungsebene.

Funktionsbeschreibung

Eigenschaften des Werkstück-Koordinatensystems W-CS

Das Werkstück-Koordinatensystem W-CS ist ein dreidimensionales kartesisches Koordinatensystem, dessen Koordinatenursprung der aktive Werkstück-Bezugspunkt aus der Bezugspunkttabelle ist.

Sowohl die Lage als auch die Orientierung des W-CS werden mithilfe von Basistransformationen in der Bezugspunkttabelle definiert.

Bezugspunktverwaltung

B-CS

Transformationen im Werkstück-Koordinatensystem W-CS

Mit diesen Transformationen ändern Sie die Lage und Orientierung des Bearbeitungsebene-Koordinatensystems WPL-CS.

W-CS
 
Hinweis
Achtung Kollisionsgefahr!
Die Steuerung reagiert auf die Art und die Reihenfolge der programmierten Transformationen unterschiedlich. Bei unpassenden Funktionen können unvorhergesehene Bewegungen oder Kollisionen entstehen.
  1. Nur die empfohlenen Transformationen im jeweiligen Bezugssystem programmieren
  2. Schwenkfunktionen mit Raumwinkeln statt mit Achswinkeln verwenden
  3. NC-Programm mithilfe der Simulation testen
 
Machine

Der Maschinenhersteller definiert im Maschinenparameter planeOrientation (Nr. 201202), ob die Steuerung die Eingabewerte des Zyklus 19 BEARBEITUNGSEBENE als Raumwinkel oder Achswinkel interpretiert.

  • Die Art der Schwenkfunktion hat folgende Auswirkungen auf das Resultat:
  • Wenn Sie mit Raumwinkeln (PLANE-Funktionen außer PLANE AXIAL, Zyklus 19) schwenken, ändern zuvor programmierte Transformationen die Lage des Werkstück-Nullpunkts und die Orientierung der Drehachsen:
    • Eine Verschiebung mit der Funktion TRANS DATUM verändert die Lage des Werkstück-Nullpunkts.
    • Eine Spiegelung verändert die Orientierung der Drehachsen. Das ganze NC-Programm inkl. der Raumwinkel wird gespiegelt.
  • Wenn Sie mit Achswinkeln (PLANE AXIAL, Zyklus 19) schwenken, hat eine zuvor programmierte Spiegelung keinen Einfluss auf die Orientierung der Drehachsen. Mit diesen Funktionen positionieren Sie die Maschinenachsen direkt.

Zusätzliche Transformationen mit Globale Programmeinstellungen GPS (Option #44)

  • Im Arbeitsbereich GPS (Option #44) können Sie folgende zusätzliche Transformationen im Werkstück-Koordinatensystem W-CS definieren:
  • Additive Grunddrehung (W-CS)
  • Die Funktion wirkt zusätzlich zu einer Grunddrehung oder 3D-Grunddrehung aus der Bezugspunkttabelle oder Paletten-Bezugspunkttabelle. Die Funktion ist die erste mögliche Transformation im W-CS.

  • Verschiebung (W-CS)
  • Die Funktion wirkt zusätzlich zu einer im NC-Programm definierten Nullpunktverschiebung (Funktion TRANS DATUM) und vor dem Schwenken der Bearbeitungsebene.

  • Spiegelung (W-CS)
  • Die Funktion wirkt zusätzlich zu einer im NC-Programm definierten Spiegelung (Funktion TRANS MIRROR oder Zyklus 8 SPIEGELUNG) und vor dem Schwenken der Bearbeitungsebene.

  • Verschiebung (mW-CS)
  • Die Funktion wirkt im sog. modifizierten Werkstück-Koordinatensystem. Die Funktion wirkt nach den Funktionen Verschiebung (W-CS) und Spiegelung (W-CS) und vor dem Schwenken der Bearbeitungsebene.

Globale Programmeinstellungen GPS

Hinweise

  • Die programmierten Werte im NC-Programm beziehen sich auf das Eingabe-Koordinatensystem I-CS. Wenn Sie im NC-Programm keine Transformationen definieren, sind der Ursprung und die Lage des Werkstück-Koordinatensystems W-CS, des Bearbeitungsebene-Koordinatensystems WPL-CS und des I-CS identisch.
  • Eingabe-Koordinatensystem I-CS

  • Bei einer reinen 3-Achs-Bearbeitung sind das Werkstück-Koordinatensystem W-CS und das Bearbeitungsebene-Koordinatensystem WPL-CS identisch. Alle Transformationen beeinflussen in diesem Fall das Eingabe-Koordinatensystem I-CS.
  • Bearbeitungsebene-Koordinatensystem WPL-CS

  • Das Resultat von aufeinander aufbauenden Transformationen ist abhängig von der Programmierreihenfolge.