Mit der Adaptiven Vorschubregelung AFC sparen Sie Zeit bei der Abarbeitung von NC-Programmen und schonen dabei die Maschine. Die Steuerung regelt den Bahnvorschub während des Programmlaufs abhängig von der Spindelleistung. Zusätzlich reagiert die Steuerung auf eine Überlast der Spindel.
Voraussetzungen
- Software-Option #45 Adaptive Vorschubregelung AFC
- Vom Maschinenhersteller freigegeben
Mit dem optionalen Maschinenparameter Enable (Nr. 120001) definiert der Maschinenhersteller, ob Sie AFC verwenden können.
Funktionsbeschreibung
- Um mit AFC den Vorschub im Programmlauf zu regulieren, benötigen Sie folgende Schritte:
- Grundeinstellungen für AFC in der Tabelle AFC.tab definieren
- Für jedes Werkzeug Einstellungen für AFC in der Werkzeugverwaltung definieren
- AFC im NC-Programm definieren
- AFC in der Betriebsart Programmlauf mit dem Schalter AFC definieren.
- Vor der automatischen Regelung Referenzspindelleistung mit einem Lernschnitt ermitteln
AFC-Grundeinstellungen AFC.tab
NC-Funktionen für AFC (Option #45)
Schalter AFC in der Betriebsart Programmlauf
Wenn AFC im Lernschnitt oder im Regelbetrieb aktiv ist, zeigt die Steuerung ein Symbol im Arbeitsbereich Positionen.
Detaillierte Informationen zur Funktion zeigt die Steuerung im Reiter AFC des Arbeitsbereichs Status.
Vorteile von AFC
- Der Einsatz der Adaptiven Vorschubregelung AFC bietet folgende Vorteile:
- Optimierung der Bearbeitungszeit
- Werkzeugüberwachung
- Schonung der Maschinenmechanik
Durch Regelung des Vorschubs versucht die Steuerung, die vorher gelernte maximale Spindelleistung oder die in der Werkzeugtabelle vorgegebene Regelreferenzleistung (Spalte AFC-LOAD) während der gesamten Bearbeitungszeit einzuhalten. Die Gesamtbearbeitungszeit wird durch Vorschuberhöhung in Bearbeitungszonen mit weniger Materialabtrag verkürzt
Wenn die Spindelleistung den eingelernten oder vorgegebenen Maximalwert überschreitet, reduziert die Steuerung den Vorschub bis zum Erreichen der Referenzspindelleistung. Wenn dabei der Mindestvorschub unterschritten wird, führt die Steuerung eine Abschaltreaktion durch. AFC kann das Werkzeug auch mithilfe der Spindelleistung auf Verschleiß und Bruch überwachen, ohne den Vorschub zu verändern.
Werkzeugverschleiß und Werkzeuglast überwachen
Durch rechtzeitige Vorschubreduzierung oder durch entsprechende Abschaltreaktionen lassen sich Überlastschäden an der Maschine vermeiden
Tabellen in Verbindung mit AFC
- Die Steuerung bietet folgende Tabellen in Verbindung mit AFC:
- AFC.tab
- *.H.AFC.DEP
- *.H.AFC2.DEP
In der Tabelle AFC.tab legen Sie die Regeleinstellungen fest, mit denen die Steuerung die Vorschubregelung durchführt. Die Tabelle muss im Verzeichnis TNC:\table gespeichert sein.
AFC-Grundeinstellungen AFC.tab
Bei einem Lernschnitt kopiert die Steuerung zunächst für jeden Bearbeitungsabschnitt die in der Tabelle AFC.TAB definierten Grundeinstellungen in die Datei <name>.H.AFC.DEP. <name> entspricht dabei dem Namen des NC-Programms, für das Sie den Lernschnitt durchgeführt haben. Zusätzlich erfasst die Steuerung die während des Lernschnitts aufgetretene maximale Spindelleistung und speichert diesen Wert ebenfalls in die Tabelle ab.
Einstellungsdatei AFC.DEP für Lernschnitte
Während eines Lernschnitts speichert die Steuerung für jeden Bearbeitungsschritt Informationen in der Datei <name>.H.AFC2.DEP. Der <name> entspricht dabei dem Namen des NC-Programms, für das Sie den Lernschnitt durchführen.
Im Regelbetrieb aktualisiert die Steuerung die Daten dieser Tabelle und führt Auswertungen durch.
Sie können die Tabellen für AFC während des Programmlaufs öffnen und ggf. editieren. Die Steuerung bietet nur die Tabellen für das aktive NC-Programm an.
Hinweise
- Bei drohender Unterschreitung des FMIN-Werts die Bearbeitung stoppen, nicht AFC deaktivieren
- Überlastreaktion nach Unterschreitung des FMIN-Werts definieren
- Wenn die Adaptive Vorschubregelung im Modus Regeln aktiv ist, führt die Steuerung unabhängig von der programmierten Überlastreaktion eine Abschaltreaktion aus.
- Wenn bei der Referenzspindellast der minimale Vorschubfaktor unterschritten wird
- Wenn der programmierte Vorschub die 30-%-Hürde unterschreitet
- Bei Werkzeugdurchmessern unter 5 mm ist die adaptive Vorschubregelung nicht sinnvoll. Wenn die Nennleistung der Spindel sehr hoch ist, kann der Grenzdurchmesser des Werkzeugs auch größer sein.
- Bei Bearbeitungen, bei denen Vorschub und Spindeldrehzahl zueinander passen müssen (z. B. beim Gewindebohren), dürfen Sie nicht mit adaptiver Vorschubregelung arbeiten.
- In NC-Sätzen mit FMAX ist die adaptive Vorschubregelung nicht aktiv.
- Mit dem Maschinenparameter dependentFiles (Nr. 122101) definiert der Maschinenhersteller, ob die Steuerung die abhängigen Dateien in der Dateiverwaltung zeigt.
Die Steuerung führt die Abschaltreaktion aus der Spalte OVLD der Tabelle AFC.tab aus.
AFC-Grundeinstellungen AFC.tab
Die Steuerung führt einen NC-Stopp aus.