Mit der Funktion SEL PGM wählen Sie ein anderes, separates NC-Programm, das Sie an einer anderen Stelle im aktiven NC-Programm aufrufen. Die Steuerung arbeitet das gewählte NC-Programm an der Stelle ab, an der Sie es im rufenden NC-Programm mit CALL SELECTED PGM aufrufen.
Funktionsbeschreibung
- Die Steuerung arbeitet das NC-Programm wie folgt ab:
- Die Steuerung arbeitet das NC-Programm ab, bis Sie ein anderes NC-Programm mit CALL PGM aufrufen. Wenn die Steuerung SEL PGM liest, merkt sie sich das definierte NC-Programm.
- Wenn die Steuerung CALL SELECTED PGM liest, ruft sie das zuvor gewählte NC-Programm an dieser Stelle auf.
- Anschließend führt die Steuerung das gerufene NC-Programm bis zum letzten NC-Satz aus.
- Danach führt die Steuerung das rufende NC-Programm mit dem nächsten NC-Satz nach CALL SELECTED PGM wieder fort.
- Für Programmaufrufe gelten folgende Rahmenbedingungen:
- Das gerufene NC-Programm darf keinen Aufruf CALL PGM in das rufende NC-Programm enthalten. Dadurch entsteht eine Endlosschleife.
- Das gerufene NC-Programm darf keine Zusatzfunktion M30 oder M2 enthalten. Wenn Sie im gerufenen NC-Programm Unterprogramme mit Label definiert haben, können Sie M30 oder M2 durch eine unbedingte Sprungfunktion ersetzen. Dadurch arbeitet die Steuerung z. B. Unterprogramme nicht ohne Aufruf ab.
- Das gerufene NC-Programm muss vollständig sein. Wenn der NC-Satz END PGM fehlt, gibt die Steuerung eine Fehlermeldung aus.
Wenn das gerufene NC-Programm die Zusatzfunktionen enthält, gibt die Steuerung eine Fehlermeldung aus.
Eingabe
Die im Benutzerhandbuch enthaltenen NC-Programme sind Lösungsvorschläge. Bevor Sie die NC-Programme oder einzelne NC-Sätze an einer Maschine verwenden, müssen Sie sie anpassen.
- Passen Sie folgende Inhalte an:
- Werkzeuge
- Schnittwerte
- Vorschübe
- Sichere Höhe oder sichere Positionen
- Maschinenspezifische Positionen, z. B. mit M91
- Pfade von Programmaufrufen
Einige NC-Programme sind abhängig von der Maschinenkinematik. Passen Sie diese NC-Programme vor dem ersten Testlauf an Ihre Maschinenkinematik an.
Testen Sie die NC-Programme zusätzlich mithilfe der Simulation vor dem eigentlichen Programmlauf.
Mithilfe eines Programmtests stellen Sie fest, ob Sie das NC-Programm mit den verfügbaren Software-Optionen, der aktiven Maschinenkinematik sowie der aktuellen Maschinenkonfiguration verwenden können.
11 SEL PGM "reset.h" | ; NC-Programm zum Aufrufen wählen |
* - ... | |
21 CALL SELECTED PGM | ; Gewähltes NC-Programm aufrufen |
Die NC-Funktion SEL PGM enthält folgende Syntaxelemente:
Syntaxelement | Bedeutung |
---|---|
SEL PGM | Syntaxeröffner für die Wahl eines zu rufenden NC-Programms |
" " oder QS | Pfad des gerufenen NC-Programms Fester oder variabler Name Sie können das NC-Programm mit einem Auswahlmenü wählen. |
Die NC-Funktion CALL SELECTED PGM enthält folgende Syntaxelemente:
Syntaxelement | Bedeutung |
---|---|
CALL SELECTED PGM | Syntax für den Aufruf des gewählten NC-Programms |
Hinweise
- Innerhalb der Funktion SEL PGM können Sie das NC-Programm auch mit QS-Parametern wählen, sodass Sie den Programmaufruf variabel steuern können.
- Wenn ein mit CALL SELECTED PGM gerufenes NC-Programm fehlt, unterbricht die Steuerung den Programmlauf oder die Simulation mit einer Fehlermeldung. Um unerwünschte Unterbrechungen während des Programmlaufs zu vermeiden, können Sie mit der Funktion FN 18: SYSREAD (ID10 NR110 und NR111) alle Pfade zu Programmbeginn prüfen.
- Wenn die gerufene Datei im selben Verzeichnis steht wie die rufende Datei, können Sie auch nur den Dateinamen ohne Pfad eingeben. Wenn Sie die Datei mit dem Auswahlmenü wählen, geht die Steuerung automatisch so vor.
- Q-Parameter wirken bei einem PGM CALL grundsätzlich global. Beachten Sie daher, dass Änderungen an Q-Parametern im gerufenen NC-Programm sich auch auf das rufende NC-Programm auswirken. Verwenden Sie ggf. QL-Parameter, die nur im aktiven NC-Programm wirken.
- Wenn die Steuerung das rufende NC-Programm abarbeitet, können Sie auch alle gerufenen NC-Programme nicht editieren.
Systemdaten lesen mit FN 18: SYSREAD