Mit der Funktion Handrad-Überlagerung können Sie während des Programmlaufs die Achsen mit dem Handrad überlagert verfahren. Sie wählen das Koordinatensystem, in dem die Funktion Handrad-Überlagerung wirkt.
Funktionsbeschreibung
Sie definieren in der Spalte Max.-Wert den maximal verfahrbaren Weg für die jeweilige Achse. Sie können den Eingabewert sowohl positiv als auch negativ verfahren. Somit ist der maximale Weg doppelt so groß wie der Eingabewert.
In der Spalte Istwert zeigt die Steuerung für jede Achse den mithilfe des Handrads verfahrenen Weg.
Den Istwert können Sie auch manuell editieren. Wenn Sie einen Wert größer als den Max.-Wert eintragen, können Sie den Wert nicht aktivieren. Die Steuerung markiert einen falschen Wert rot. Die Steuerung zeigt eine Warnmeldung und verhindert das Schließen des Formulars.
Wenn beim Aktivieren der Funktion ein Istwert eingetragen ist, fährt die Steuerung über das Wiederanfahrmenü die neue Position an.
Die Funktion Handrad-Überlagerung wirkt sich auf die Positionsanzeige im Arbeitsbereich Positionen aus. Die Steuerung zeigt die mithilfe des Handrads versetzten Werte in der Positionsanzeige.
Die Werte beider Möglichkeiten der Handrad-Überlagerung zeigt die Steuerung in der zusätzlichen Statusanzeige im Reiter POS HR.
Die Steuerung zeigt im Reiter POS HR, des Arbeitsbereichs Status, ob der Max.-Wert mithilfe der Funktion M118 oder den Globalen Programmeinstellungen GPS definiert ist.
Virtuelle Werkzeugachse VT
Die virtuelle Werkzeugachse VT benötigen Sie für Bearbeitungen mit angestellten Werkzeugen, z. B. für die Fertigung schräger Bohrungen ohne geschwenkte Bearbeitungsebene.
Sie können eine Handrad-Überlagerung auch in der aktiven Werkzeugachsrichtung ausführen. Die VT entspricht immer der Richtung der aktiven Werkzeugachse. Bei Maschinen mit Kopfdrehachsen entspricht diese Richtung ggf. nicht dem Basis-Koordinatensystem B-CS. Sie aktivieren die Funktion mit der Zeile VT.
Hinweise zu unterschiedlichen Maschinenkinematiken
Mit dem Handrad verfahrene Werte in der VT bleiben standardmäßig auch über einen Werkzeugwechsel hinweg aktiv. Wenn Sie den Schalter VT-Wert rücksetzen aktivieren, setzt die Steuerung den Istwert der VT bei einem Werkzeugwechsel zurück.
Die Steuerung zeigt die Werte der virtuellen Werkzeugachse VT im Reiter POS HR des Arbeitsbereichs Status.
Damit die Steuerung Werte zeigt, müssen Sie bei der Handrad-Überlagerung in der Funktion VT einen Wert größer als 0 definieren.
Hinweise
- Vor dem Verlassen des Formulars immer das Koordinatensystem Maschine (M-CS) wählen
- Verhalten an der Maschine testen
- Nur eine Art der Handrad-Überlagerung nutzen
- Bevorzugt die Handrad-Überlagerung der Funktion Globale Programmeinstellungen nutzen
- Verhalten an der Maschine testen
HEIDENHAIN empfiehlt keine gleichzeitige Nutzung der beiden Möglichkeiten zur Handrad-Überlagerung. Wenn M118 nicht aus dem NC-Programm entfernt werden kann, soll zumindest die Handrad-Überlagerung von GPS vor der Programmanwahl aktiviert werden. Damit ist sichergestellt, dass die Steuerung die Funktion GPS und nicht M118 verwendet.
- Wenn weder mithilfe des NC-Programms noch durch die Globalen Programmeinstellungen Koordinatentransformationen aktiviert wurden, wirkt die Handrad-Überlagerung in allen Koordinatensystemen identisch.
- Wenn Sie während der Bearbeitung bei aktiver Dynamischer Kollisionsüberwachung DCM die Handrad-Überlagerung nutzen möchten, muss sich die Steuerung im unterbrochenen oder gestoppten Zustand befinden. Alternativ können Sie DCM auch deaktivieren.
- Die Handrad-Überlagerung in virtueller Achsrichtung VT erfordert weder eine PLANE-Funktion noch die Funktion FUNCTION TCPM.
- Mit dem Maschinenparameter axisDisplay (Nr. 100810) definieren Sie, ob die Steuerung die virtuelle Achse VT zusätzlich in der Positionsanzeige des Arbeitsbereichs Positionen zeigt.
Dynamische Kollisionsüberwachung DCM (Option #40)