3D-Werkzeugkorrektur beim Umfangsfräsen (Option #9)

Anwendung

Umfangsfräsen ist eine Bearbeitung mit der Mantelfläche des Werkzeugs.

Die Steuerung versetzt das Werkzeug senkrecht zur Bewegungsrichtung und senkrecht zur Werkzeugrichtung um die Summe der Deltawerte aus der Werkzeugverwaltung, dem Werkzeugaufruf und den Korrekturtabellen.

3dkorr2

Voraussetzungen

Funktionsbeschreibung

  • Beim Umfangsfräsen sind folgende Varianten möglich:
  • L-Satz mit programmierten Drehachsen, M128 oder FUNCTION TCPM aktiv, Korrekturrichtung mit Radiuskorrektur RL oder RR festlegen
  • LN-Satz mit Werkzeugorientierung T senkrecht zum N-Vektor, M128 oder FUNCTION TCPM aktiv
  • LN-Satz mit Werkzeugorientierung T ohne N-Vektor, M128 oder FUNCTION TCPM aktiv

Die im Benutzerhandbuch enthaltenen NC-Programme sind Lösungsvorschläge. Bevor Sie die NC-Programme oder einzelne NC-Sätze an einer Maschine verwenden, müssen Sie sie anpassen.

  • Passen Sie folgende Inhalte an:
  • Werkzeuge
  • Schnittwerte
  • Vorschübe
  • Sichere Höhe oder sichere Positionen
  • Maschinenspezifische Positionen, z. B. mit M91
  • Pfade von Programmaufrufen

Einige NC-Programme sind abhängig von der Maschinenkinematik. Passen Sie diese NC-Programme vor dem ersten Testlauf an Ihre Maschinenkinematik an.

Testen Sie die NC-Programme zusätzlich mithilfe der Simulation vor dem eigentlichen Programmlauf.

 
Tip

Mithilfe eines Programmtests stellen Sie fest, ob Sie das NC-Programm mit den verfügbaren Software-Optionen, der aktiven Maschinenkinematik sowie der aktuellen Maschinenkonfiguration verwenden können.

Beispiel

11 L X+48.4074 Y+102.4717 Z-7.1088 C-267.9784 B-20.0115 RL M128

; Kompensation möglich, Korrekturrichtung RL

12 LN X+60.6593 Y+102.4690 Z-7.1012 NX0.0000 NY0.9397 NZ0.3420 TX-0.0807 TY-0.3409 TZ0.9366 R0 M128

; Kompensation möglich

13 LN X+60.6593 Y+102.4690 Z-7.1012 TX-0.0807 TY-0.3409 TZ0.9366 M128

; Kompensation möglich

Hinweise

 
Hinweis
Achtung Kollisionsgefahr!
Die Drehachsen einer Maschine können eingeschränkte Verfahrbereiche besitzen, z. B. B-Kopfachse mit -90° bis +10°. Eine Änderung des Schwenkwinkels auf über +10° kann hierbei zu einer 180°-Drehung der Tischachse führen. Während der Schwenkbewegung besteht Kollisionsgefahr!
  1. Vor dem Einschwenken ggf. eine sichere Position programmieren
  2. NC-Programm oder Programmabschnitt im Modus Einzelsatz vorsichtig testen

Beispiel

Nachgeschliffenen Schaftfräser korrigieren
CAM-Ausgabe Werkzeugmitte

Peripheral

Sie verwenden einen nachgeschliffenen Schaftfräser mit Ø 11,8 mm statt Ø 12 mm.

  • Das NC-Programm ist wie folgt aufgebaut:
  • CAM-Ausgabe für Schaftfräser Ø 12 mm
  • NC-Punkte auf Werkzeugsmitte ausgegeben
  • Vektorenprogramm mit Flächennormalenvektoren und Werkzeugvektoren
  • Alternativ:

  • Klartextprogramm mit aktiver Werkzeugradiuskorrektur RL/RR
  • Lösungsvorschlag:
  • Werkzeugvermessung auf Werkzeugspitze
  • Mit M107 Fehlermeldung unterdrücken
  • Werkzeugkorrektur in die Werkzeugtabelle eintragen:
    • R und R2 die theoretischen Werkzeugdaten wie aus dem CAM-System
    • DR und DL die Differenz zwischen Sollwert und Istwert

R

R2

DL

DR

DR2

CAM

+6

+0

Werkzeugtabelle

+6

+0

+0

-0,1

+0