Grundlagen zur Herstellung von Verzahnungen (Option #157)

Grundlagen

 
Machine

Beachten Sie Ihr Maschinenhandbuch!

Diese Funktion muss vom Maschinenhersteller freigegeben und angepasst werden.

cyc285

Die Zyklen benötigen die Option #157 Gear Cutting. Wenn Sie diese Zyklen im Drehbetrieb verwenden, benötigen Sie zusätzlich die Option #50. Im Fräsbetrieb ist die Werkzeugspindel die Master-Spindel und im Drehbetrieb die Werkstückspindel. Die weitere Spindel wird Slave-Spindel genannt. Je nach Betriebsmodus wird die Drehzahl, bzw. die Schnittgeschwindigkeit mit einem TOOL CALL S oder FUNCTION TURNDATA SPIN programmiert.

Die Zyklen 286 und 287 verwenden zum Orientieren des Koordinatensystems I-CS den Präzessionswinkel, der im Drehbetrieb auch durch die Zyklen 800 und 801 beeinflusst wird. Am Zyklusende wird der Präzessionswinkel wiederhergestellt, der am Zyklusanfang aktiv war. Auch bei einem Abbruch dieser Zyklen wird dieser Präzessionswinkel wiederhergestellt.

Als Achskreuzwinkel wird der Winkel zwischen Werkstück und Werkzeug bezeichnet. Dieser ergibt sich aus dem Schrägungswinkel des Werkzeugs und dem Schrägungswinkel des Zahnrads. Die Zyklen 286 und 287 berechnen auf Grundlage des notwendigen Achskreuzwinkels, die an der Maschine notwendige Stellung der Drehachse. Die Zyklen positionieren dabei immer die erste Drehachse ausgehend vom Werkzeug.

Um im Fehlerfall (Spindelstopp oder Stromausfall) das Werkzeug aus der Verzahnung sicher heraus zu bewegen, steuern die Zyklen automatisch den LiftOff. Die Zyklen definieren die Richtung und den Weg für einen LiftOff.

Das Zahnrad wird zuerst im Zyklus 285 ZAHNRAD DEFINIEREN beschrieben. Im Anschluss programmieren Sie den Zyklus 286 ZAHNRAD WAELZFRAESEN oder 287 ZAHNRAD WAELZSCHAELEN.

Programmieren Sie:

  1. Werkzeugaufruf TOOL CALL
  2. Auswahl Drehbetrieb oder Fräsbetrieb mit Kinematikanwahl FUNCTION MODE TURN oder FUNCTION MODE MILL "KINEMATIC_GEAR"
  3. Drehsinn der Spindel z. B. M3 oder M303
  4. Positionieren Sie den Zyklus entsprechend ihrer Auswahl MILL oder TURN vor
  5. Zyklus Definition CYCL DEF 285 ZAHNRAD DEFINIEREN.
  6. Zyklus Definition CYCL DEF 286 ZAHNRAD WAELZFRAESEN oder CYCL DEF 287 ZAHNRAD WAELZSCHAELEN.

Hinweise

 
Hinweis
Achtung Kollisionsgefahr!
Wenn Sie das Werkzeug nicht auf eine sichere Position vorpositionieren, kann beim Schwenken eine Kollision zwischen Werkzeug und Werkstück (Spannmittel) erfolgen.
  1. Werkzeug auf eine Sichere Position vorpositionieren
 
Hinweis
Achtung Kollisionsgefahr!
Wenn Sie das Werkstück zu knapp am Spannmittel einspannen, kann während der Abarbeitung eine Kollision zwischen Werkzeug und Spannmittel erfolgen. Der Startpunkt Z und der Endpunkt in Z werden um den Sicherheitsabstand Q200 verlängert!
  1. Werkstück so weit aus dem Spannmittel herausspannen, dass keine Kollision zwischen Werkzeug und Spannmittel erfolgen kann
  • Setzen Sie vor Zyklusaufruf Ihren Bezugspunkt in das Drehzentrum der Werkstückspindel.
  • Beachten Sie, dass sich die Slave-Spindel nach dem Zyklusende weiterdreht. Wenn Sie die Spindel vor dem Programmende stoppen möchten, muss eine entsprechende M-Funktion programmiert werden.
  • Den LiftOff müssen Sie in der Werkzeugtabelle aktivieren. Des Weiteren muss dieser von Ihrem Maschinenhersteller konfiguriert sein.
  • Beachten Sie, dass Sie vor Zyklusaufruf die Drehzahl der Master-Spindel programmieren müssen. Sprich im Fräsbetrieb für die Werkzeugspindel und im Drehbetrieb für die Werkstückspindel.

Zahnrad Formeln

Drehzahl Berechnung

  • nT: Drehzahl Werkzeugspindel
  • nW: Drehzahl Werkstückspindel
  • zT: Anzahl Werkzeugzähne
  • zW: Anzahl Werkstückzähne

Definition

Werkzeugspindel

Werkstückspindel

Wälzfräsen

Drehzahl Werkzeugspindel-Wälzfräsen

Drehzahl Werkstückspindel-Wälzfräsen

Wälzschälen

Drehzahl Werkzeugspindel

Drehzahl Werkstückspindel

Geradverzahnte Stirnräder

  • m: Modul (Q540)
  • p: Teilung
  • h: Zahnhöhe (Q563)
  • d: Teilkreisdurchmesser
  • z: Zähnezahl (Q541)
  • c: Kopfspiel (Q543)
  • da: Kopfkreisdurchmesser (Q542)
  • df: Fußkreisdurchmesser

Definition

Formel

Modul (Q540)

Modul

Modul-2

Teilung

Teilung

Teilkreisdurchmesser

Teilkreisdurchmesser

Zahnhöhe (Q563)

Zahnhöhe

Kopfkreisdurchmesser (Q542)

Kopfkreis-Durchmesser-Aussen

Kopfkreis-Durchmesser-Aussen-2

Fußkreisdurchmesser

Fußkreisdurchmesser 3

Fußkreisdurchmesser, wenn Zahnhöhe > 0

Fußkreisdurchmesser 2

Zähnezahl (Q541)

Zähnezahl

Zähnezahl 2

 
Tip

Beachten Sie, dass Sie bei Berechnungen von einer Innenverzahnung die Vorzeichen berücksichtigen.

Beispiel: Berechnung des Kopfkreisdurchmessers

Außenverzahnung: Q540 * (Q541 + 2) = 1 * (+46 + 2)

Innenverzahnung: Q540 * (Q541 + 2) = 1 * (-46 + 2)