Zyklus 831 GEWINDE LAENGS

ISO-Programmierung

G831

Anwendung

 
Machine

Beachten Sie Ihr Maschinenhandbuch!

Diese Funktion muss vom Maschinenhersteller freigegeben und angepasst werden.

cyc831

Mit diesem Zyklus können Sie Gewinde längsdrehen.

Sie können mit dem Zyklus ein- oder mehrgängige Gewinde herstellen.

Wenn Sie in dem Zyklus keine Gewindetiefe eingeben, verwendet der Zyklus die Gewindetiefe nach Norm ISO1502.

Sie können den Zyklus für die Innen- und Außenbearbeitung verwenden.

Zyklusablauf

Die Steuerung verwendet die Werkzeugposition beim Zyklusaufruf als Zyklusstartpunkt.

  1. Die Steuerung positioniert das Werkzeug im Eilgang auf Sicherheitsabstand vor dem Gewinde und führt eine Zustellbewegung aus.
  2. Die Steuerung führt einen achsparallelen Längsschnitt aus. Dabei synchronisiert die Steuerung Vorschub und Drehzahl so, dass die definierte Steigung entsteht.
  3. Die Steuerung hebt das Werkzeug im Eilgang um den Sicherheitsabstand ab.
  4. Die Steuerung positioniert das Werkzeug im Eilgang zurück zum Schnittanfang.
  5. Die Steuerung führt eine Zustellbewegung aus. Die Zustellungen werden entsprechend dem Zustellwinkel Q467 ausgeführt.
  6. Die Steuerung wiederholt den Ablauf (2 bis 5), bis die Gewindetiefe erreicht wird.
  7. Die Steuerung führt die in Q476 definierten Anzahl der Leerschnitte aus.
  8. Die Steuerung wiederholt den Ablauf (2 bis 7) entsprechend der Gangzahl Q475.
  9. Die Steuerung positioniert das Werkzeug im Eilgang zurück zum Zyklusstartpunkt.
 
Tip

Während die Steuerung einen Gewindeschnitt ausführt, ist der Drehknopf für den Vorschub-Override unwirksam. Der Drehknopf für den Drehzahl-Override ist noch begrenzt aktiv.

Hinweise

 
Hinweis
Achtung Kollisionsgefahr!
Bei einer Vorpositionierung im negativen Durchmesserbereich ist die Wirkungsweise des Parameters Q471 Gewindelage umgekehrt. Dann ist Außengewinde 1 und Innengewinde 0. Es kann zu einer Kollision zwischen Werkzeug und Werkstück kommen.
  1. An manchen Maschinentypen wird das Drehwerkzeug nicht in der Frässpindel gespannt, sondern in einer separaten Halterung neben der Spindel. Kann das Drehwerkzeug nicht um 180° gedreht werden, um z. B. mit nur einem Werkzeug Außen- und Innengewinde herzustellen. Wenn Sie an so einer Maschine ein Außenwerkzeug für die Innenbearbeitung verwenden wollen, können Sie die Bearbeitung im negativen Durchmesserbereich X- ausführen und die Drehrichtung des Werkstücks umkehren
 
Hinweis
Achtung Kollisionsgefahr!
Die Freifahrbewegung erfolgt auf direktem Weg zur Startposition. Es besteht Kollisionsgefahr!
  1. Positionieren Sie das Werkzeug immer so vor, dass die Steuerung den Startpunkt am Zyklusende kollisionsfrei anfahren kann
 
Hinweis
Achtung, Gefahr für Werkzeug und Werkstück!
Wird ein Zustellwinkel Q467 programmiert, der größer als der Gewindeflankenwinkel ist, kann das die Gewindeflanken zerstören. Wird der Zustellwinkel verändert, so verschiebt sich die Position des Gewindes in axialer Richtung. Das Werkzeug kann bei verändertem Zustellwinkel nicht wieder in die Gewindegänge treffen.
  1. Zustellwinkel Q467 nicht größer als den Gewindeflankenwinkel programmieren
  • Diesen Zyklus können Sie ausschließlich im Bearbeitungsmodus FUNCTION MODE TURN ausführen.
  • Die Anzahl der Gänge beim Gewindeschneiden ist auf 500 begrenzt.
  • Im Zyklus 832 GEWINDE ERWEITERT stehen Parameter für Anlauf und Überlauf zur Verfügung.

Hinweise zum Programmieren

  • Positioniersatz vor Aufruf des Zyklus auf die Startposition mit Radiuskorrektur R0 programmieren.
  • Die Steuerung verwendet den Sicherheitsabstand Q460 als Anlaufweg. Der Anlaufweg muss ausreichend lang sein, damit die Vorschubachsen auf die benötigte Geschwindigkeit beschleunigt werden können.
  • Die Steuerung verwendet die Gewindesteigung als Überlaufweg. Der Überlaufweg muss ausreichend lang sein, damit die Geschwindigkeit der Vorschubachsen verzögert werden kann.
  • Wenn die ZUSTELLART Q468 gleich 0 (konstanter Spanquerschnitt) ist, muss ein ZUSTELLWINKEL in Q467 größer 0 definiert werden.

Zyklusparameter

Hilfsbild

Parameter

Q471 Gewindelage (0=Aussen/1=Innen)?

Lage des Gewindes festlegen:

0: Außengewinde

1: Innengewinde

Eingabe: 0, 1

cyc831_1

cyc831_2

Q460 Sicherheits-Abstand?

Sicherheitsabstand in radialer und in axialer Richtung. In axialer Richtung dient der Sicherheitsabstand zum Beschleunigen (Anlaufweg) auf die synchronisierte Vorschubgeschwindigkeit.

Eingabe: 0...999.999

Q491 Gewindedurchmesser?

Nenndurchmesser des Gewindes festlegen.

Eingabe: 0.001...99999.999

Q472 Gewindesteigung?

Steigung des Gewindes

Eingabe: 0...99999.999

Q473 Gewindetiefe (Radius)?

Tiefe des Gewindes. Bei Eingabe von 0 nimmt die Steuerung die Tiefe anhand der Steigung für ein metrisches Gewinde an. Der Wert wirkt inkremental.

Eingabe: 0...999.999

Q492 Konturstart Z?

Z-Koordinate des Startpunkts

Eingabe: –99999.999...+99999.999

Q494 Konturende Z?

Z-Koordinate des Endpunkts inklusive des Gewindeauslaufs Q474

Eingabe: –99999.999...+99999.999

Q474 Länge Gewindeauslauf?

Länge des Wegs, auf dem am Gewindeende von der aktuellen Zustelltiefe auf den Gewindedurchmesser Q460 abgehoben wird. Der Wert wirkt inkremental.

Eingabe: 0...999.999

Q463 Maximale Schnitttiefe?

Maximale Zustelltiefe in radialer Richtung bezogen auf den Radius.

Eingabe: 0.001...999.999

Q467 Zustellwinkel?

Winkel, unter dem die Zustellung Q463 erfolgt. Der Bezugswinkel ist die Senkrechte zur Drehachse.

Eingabe: 0...60

Q468 Zustellart (0/1)?

Art der Zustellung festlegen:

0: konstanter Spanquerschnitt (die Zustellung verringert sich mit der Tiefe)

1: konstante Zustelltiefe

Eingabe: 0, 1

Q470 Startwinkel?

Winkel der Drehspindel, bei dem der Gewindeanfang erfolgen soll.

Eingabe: 0...359.999

Q475 Anzahl Gewindegaenge?

Anzahl der Gewindegänge

Eingabe: 1...500

Q476 Anzahl Leerschnitte?

Anzahl der Leerschnitte ohne Zustellung auf fertiger Gewindetiefe

Eingabe: 0...255

Die im Benutzerhandbuch enthaltenen NC-Programme sind Lösungsvorschläge. Bevor Sie die NC-Programme oder einzelne NC-Sätze an einer Maschine verwenden, müssen Sie sie anpassen.

  • Passen Sie folgende Inhalte an:
  • Werkzeuge
  • Schnittwerte
  • Vorschübe
  • Sichere Höhe oder sichere Positionen
  • Maschinenspezifische Positionen, z. B. mit M91
  • Pfade von Programmaufrufen

Einige NC-Programme sind abhängig von der Maschinenkinematik. Passen Sie diese NC-Programme vor dem ersten Testlauf an Ihre Maschinenkinematik an.

Testen Sie die NC-Programme zusätzlich mithilfe der Simulation vor dem eigentlichen Programmlauf.

 
Tip

Mithilfe eines Programmtests stellen Sie fest, ob Sie das NC-Programm mit den verfügbaren Software-Optionen, der aktiven Maschinenkinematik sowie der aktuellen Maschinenkonfiguration verwenden können.

Beispiel

11 CYCL DEF 831 GEWINDE LAENGS ~

Q471=+0

;GEWINDELAGE ~

Q460=+5

;SICHERHEITS-ABSTAND ~

Q491=+75

;GEWINDEDURCHMESSER ~

Q472=+2

;GEWINDESTEIGUNG ~

Q473=+0

;GEWINDETIEFE ~

Q492=+0

;KONTURSTART Z ~

Q494=-15

;KONTURENDE Z ~

Q474=+0

;GEWINDEAUSLAUF ~

Q463=+0.5

;MAX. SCHNITTTIEFE ~

Q467=+30

;ZUSTELLWINKEL ~

Q468=+0

;ZUSTELLART ~

Q470=+0

;STARTWINKEL ~

Q475=+30

;GANGANZAHL ~

Q476=+30

;ANZAHL LEERSCHNITTE

12 L X+80 Y+0 Z+2 FMAX M303

13 CYCL CALL