Radiuskorrigierte Kontur vorausberechnen mit M120

Anwendung

Mit M120 berechnet die Steuerung eine radiuskorrigierte Kontur voraus. Dadurch kann die Steuerung Konturen kleiner als der Werkzeugradius fertigen, ohne die Kontur zu verletzen oder eine Fehlermeldung zu zeigen.

Voraussetzung

  • Software-Option #21 Erweiterte Funktionen Gruppe 3

Funktionsbeschreibung

Wirkung

M120 wirkt am Satzanfang und über Zyklen zur Fräsbearbeitung hinaus.

  • Folgende Funktionen setzten M120 zurück:
  • Radiuskorrektur R0
  • M120 LA0
  • M120 ohne LA
  • Funktion PGM CALL
  • PLANE-Funktionen (Option #8)
  • Zyklus 19 BEARBEITUNGSEBENE
  •  
    Tip

    NC-Programme von Vorgängersteuerungen, die den Zyklus 19 BEARBEITUNGSEBENE enthalten, können Sie weiterhin abarbeiten.

Anwendungsbeispiel

8H000_76.1
8H000_80

Konturstufe mit M97

Konturstufe mit M120

Die im Benutzerhandbuch enthaltenen NC-Programme sind Lösungsvorschläge. Bevor Sie die NC-Programme oder einzelne NC-Sätze an einer Maschine verwenden, müssen Sie sie anpassen.

  • Passen Sie folgende Inhalte an:
  • Werkzeuge
  • Schnittwerte
  • Vorschübe
  • Sichere Höhe oder sichere Positionen
  • Maschinenspezifische Positionen, z. B. mit M91
  • Pfade von Programmaufrufen

Einige NC-Programme sind abhängig von der Maschinenkinematik. Passen Sie diese NC-Programme vor dem ersten Testlauf an Ihre Maschinenkinematik an.

Testen Sie die NC-Programme zusätzlich mithilfe der Simulation vor dem eigentlichen Programmlauf.

 
Tip

Mithilfe eines Programmtests stellen Sie fest, ob Sie das NC-Programm mit den verfügbaren Software-Optionen, der aktiven Maschinenkinematik sowie der aktuellen Maschinenkonfiguration verwenden können.

11 TOOL CALL 8 Z S5000

; Werkzeug mit Durchmesser 16 einwechseln

* - ...

21 L X+0 Y+30 RL M120 LA2

; Kontur vorausrechnen aktivieren und in der Bearbeitungsebene verfahren

22 L X+10

23 L Y+25

24 L X+50

25 L Y+23

26 L X+100

Mit M120 LA2 im NC-Satz 21 prüft die Steuerung die radiuskorrigierte Kontur auf Hinterschneidungen. Die Steuerung berechnet in diesem Beispiel die Werkzeugbahn ab dem aktuellen NC-Satz für jeweils zwei NC-Sätze voraus. Danach positioniert die Steuerung das Werkzeug radiuskorrigiert zum ersten Konturpunkt.

Bei der Bearbeitung der Kontur verlängert die Steuerung die Werkzeugbahn jeweils so weit, dass das Werkzeug die Kontur nicht verletzt.

Ohne M120 würde das Werkzeug einen Übergangskreis um die Außenecken fahren und eine Konturverletzung verursachen. An solchen Stellen unterbricht die Steuerung die Bearbeitung mit der Fehlermeldung Werkzeug-Radius zu groß.

Eingabe

Wenn Sie M120 definieren, führt die Steuerung den Dialog fort und erfragt die Anzahl der vorauszurechnenden NC-Sätze LA, max. 99.

Hinweise

 
Hinweis
Achtung Kollisionsgefahr!
Definieren Sie die Anzahl der vorauszuberechnenden NC-Sätze LA so klein wie möglich. Die Steuerung kann bei zu groß gewählten Werten Teile der Kontur überlesen!
  1. NC-Programm vor Abarbeitung mithilfe der Simulation testen
  2. NC-Programm langsam einfahren
  • Beachten Sie bei der weiteren Bearbeitung, dass in Konturecken Restmaterial verbleibt. Ggf. müssen Sie die Konturstufe mit einem kleineren Werkzeug nacharbeiten.
  • Wenn Sie M120 immer im selben NC-Satz wie die Radiuskorrektur programmieren, erreichen Sie eine konstante und übersichtliche Programmiervorgehensweise.
  • Wenn Sie bei aktivem M120 folgende Funktionen abarbeiten, bricht die Steuerung den Programmlauf ab und zeigt eine Fehlermeldung:
    • Zyklus 32 TOLERANZ
    • M128 (Option #9)
    • FUNCTION TCPM (Option #9)
    • Satzvorlauf

Beispiel

8H000_84.1

Die im Benutzerhandbuch enthaltenen NC-Programme sind Lösungsvorschläge. Bevor Sie die NC-Programme oder einzelne NC-Sätze an einer Maschine verwenden, müssen Sie sie anpassen.

  • Passen Sie folgende Inhalte an:
  • Werkzeuge
  • Schnittwerte
  • Vorschübe
  • Sichere Höhe oder sichere Positionen
  • Maschinenspezifische Positionen, z. B. mit M91
  • Pfade von Programmaufrufen

Einige NC-Programme sind abhängig von der Maschinenkinematik. Passen Sie diese NC-Programme vor dem ersten Testlauf an Ihre Maschinenkinematik an.

Testen Sie die NC-Programme zusätzlich mithilfe der Simulation vor dem eigentlichen Programmlauf.

 
Tip

Mithilfe eines Programmtests stellen Sie fest, ob Sie das NC-Programm mit den verfügbaren Software-Optionen, der aktiven Maschinenkinematik sowie der aktuellen Maschinenkonfiguration verwenden können.

0 BEGIN PGM "M120" MM

1 BLK FORM 0.1 Z X+0 Y+0 Z-10

2 BLK FORM 0.2 X+110 Y+80 Z+0

; Rohteildefinition

3 TOOL CALL 6 Z S1000 F1000

; Werkzeug mit Durchmesser 12 einwechseln

4 L X-5 Y+26 R0 FMAX M3

; In der Bearbeitungsebene verfahren

5 L Z-5 R0 FMAX

; In der Werkzeugachse zustellen

6 L X+0 Y+20 RL F AUTO M120 LA5

; Kontur vorausrechnen aktivieren und ersten Konturpunkt anfahren

7 L X+40 Y+30

8 CR X+47 Y+31 R-5 DR+

9 L X+80 Y+50

10 L X+80 Y+45

11 L X+110 Y+45

; Letzten Konturpunkt anfahren

12 L Z+100 R0 FMAX M120

; Werkzeug freifahren und M120 zurücksetzen

13 M30

; Programmende

14 END PGM "M120" MM

Definition

Abkürzung

Definition

LA (look ahead)

Satzanzahl für Vorausrechnung