Mit QS-Parametern können Sie Texte definieren und weiter verarbeiten, um z. B. variable Protokolle mit FN 16: F-PRINT zu erstellen.
Funktionsbeschreibung
Sie können einem QS-Parameter max. 255 Zeichen zuweisen.
- Innerhalb von QS-Parametern sind folgende Zeichen erlaubt:
- Buchstaben
- Ziffern
- Sonderzeichen, z. B. ?
- Steuerzeichen, z. B. \ für Pfade
- Leerzeichen
Sie programmieren die einzelnen Stringfunktionen mithilfe der freien Syntaxeingabe.
Sie können die Werte von QS-Parametern mit den Funktionen Formel Q/QL/QR und Stringformel QS weiterverarbeiten oder prüfen.
Syntax | Funktion | Übergeordnete NC-Funktion |
---|---|---|
DECLARE STRING | QS-Parameter einen Wert zuweisen | |
STRING-FORMEL | QS-Parameter verketten | Stringformel QS |
TONUMB | Alpha-numerischen Wert eines QS-Parameters in einen numerischen Wert umwandeln und einer Variable zuweisen | Formel Q/QL/QR |
TOCHAR | Numerischen Wert in einen alpha-numerischen Wert umwandeln und einem QS-Parameter zuweisen | Stringformel QS |
SUBSTR | Teilstring aus einem QS-Parameter kopieren | Stringformel QS |
SYSSTR | Systemdaten lesen | Stringformel QS |
INSTR | Prüfen, ob der Inhalt eines QS-Parameters in einem anderen QS-Parameter enthalten ist. | Formel Q/QL/QR |
STRLEN | Textlänge des Werts eines QS-Parameters ermitteln Gesamtanzahl der Zeichen eines QS-Parameters ermitteln Tip Wenn der gewählte String-Parameter nicht definiert ist, liefert die Steuerung das Ergebnis -1. | Formel Q/QL/QR |
STRCOMP | Alphabetische Reihenfolge vergleichen Alphabetische Reihenfolge zweier QS-Parameterinhalte vergleichen | Formel Q/QL/QR |
CFGREAD | Maschinenparameter auslesen |
|
Systemdaten lesen mit SYSSTR
Mit der Funktion SYSSTR können Sie Systemdaten lesen und in String-Parametern speichern. Die Auswahl des Systemdatums erfolgt mit einer Gruppennummer (ID) und einer Nummer.
Die Eingabe von IDX und DAT ist nicht notwendig.
Sie können folgende Systemdaten lesen:
Gruppenname, ID-Nr. | Nummer | Bedeutung |
---|---|---|
Programminformation, 10010 | 1 | Pfad des aktuellen Hauptprogramms oder Palettenprogramms |
2 | Pfad des in der Satzanzeige angezeigten NC-Programms | |
3 | Pfad des mit CYCL DEF 12 PGM CALL angewählten Zyklus | |
10 | Pfad des mit SEL PGM angewählten NC-Programms | |
Kanaldaten, 10025 | 1 | Kanalname |
Im Werkzeugaufruf programmierte Werte, 10060 | 1 | Werkzeugname |
Kinematik, 10290 | 10 | Im letzten FUNCTION MODE-Satz programmierte Kinematik |
Aktuelle Systemzeit, 10321 | 1 - 16, 20 |
|
Daten des Tastsystems, 10350 | 50 | Tastertyp des aktiven Tastsystems TS |
70 | Tastertyp des aktiven Tastsystems TT | |
73 | Keyname des aktiven Tastsystems TT aus dem MP activeTT | |
Daten zur Palettenbearbeitung, 10510 | 1 | Name der aktuell bearbeiteten Palette |
2 | Pfad der aktuell angewählten Palettentabelle | |
NC-Softwarestand, 10630 | 10 | Versionskennung des NC-Softwarestands |
Information für Unwuchtzyklus, 10855 | 1 | Pfad der Unwucht-Kalibriertabelle, die zur aktiven Kinematik gehört |
Werkzeugdaten, 10950 | 1 | Werkzeugname |
2 | DOC-Eintragung des Werkzeugs | |
3 | AFC-Regeleinstellung | |
4 | Werkzeugträgerkinematik |
Maschinenparameter lesen mit CFGREAD
Mit der Funktion CFGREAD können Sie Maschinenparameter der Steuerung als numerische Werte oder als Strings auslesen. Die gelesenen Werte werden immer metrisch ausgegeben.
- Sie müssen zum Lesen eines Maschinenparameters folgende Inhalte im Konfigurationseditor ermitteln:
- Parametername
- Parameterobjekt
- Wenn vorhanden Gruppenname und Index
Inhalt eines Maschinenparameters übernehmen
Symbol | Typ | Bedeutung | Beispiel |
---|---|---|---|
Key | Gruppenname des Maschinenparameters (wenn vorhanden) | CH_NC | |
Entität | Parameterobjekt (der Name beginnt mit Cfg...) | CfgGeoCycle | |
Attribut | Name des Maschinenparameters | displaySpindleErr | |
Index | Listenindex eines Maschinenparameters (wenn vorhanden) | [0] |
Wenn Sie sich im Konfigurationseditor für die Anwenderparameter befinden, können Sie die Darstellung der vorhandenen Parameter ändern. Mit der Standardeinstellung werden die Parameter mit kurzen, erklärenden Texten angezeigt.
Bevor Sie einen Maschinenparameter mit der Funktion CFGREAD abfragen können, müssen Sie jeweils einen QS-Parameter mit Attribut, Entität und Key definieren.
- Folgende Parameter werden im Dialog der Funktion CFGREAD abgefragt:
- KEY_QS: Gruppenname (Key) des Maschinenparameters
- TAG_QS: Objektname (Entität) des Maschinenparameters
- ATR_QS: Name (Attribut) des Maschinenparameters
- IDX: Index des Maschinenparameters
QS-Parameter Text zuweisen
Bevor Sie Texte verwenden und weiterverarbeiten können, müssen Sie die Zeichen QS-Parametern zuweisen. Dazu verwenden Sie den Befehl DECLARE STRING.
| ||
![]() |
| |
| ||
|
In diesem Beispiel wird ein Text dem QS-Parameter QS10 zugewiesen.
37 DECLARE STRING QS10 = "workpiece" |
QS-Parameter verketten
Mit dem Verkettungsoperator || können Sie die Zeichen mehrerer QS-Parameter miteinander verbinden. So können Sie feste und variable Textbestandteile kombinieren.
| ||
![]() |
| |
| ||
| ||
| ||
|
In diesem Beispiel soll QS10 den kompletten Text von QS12, QS13 und QS14 enthalten.
37 QS10 = QS12 || QS13 || QS14 |
Parameterinhalte:
- QS12: Werkstueck
- QS13: Status:
- QS14: Ausschuss
- QS10: Werkstueck Status: Ausschuss
Variable Textinhalte in numerische Werte umwandeln
Mit der Funktion TONUMB können Sie numerische Zeichen eines QS-Parameters als Wert einer Variable speichern. Der umzuwandelnde Wert darf nur aus Zahlen bestehen. Mit dem gespeicherten Wert können Sie z. B. Berechnungen ausführen.
In diesem Beispiel wird der QS-Parameter QS11 in den numerischen Parameter Q82 umgewandelt.
37 Q82 = TONUMB ( SRC_QS11 ) |
Variable numerische Werte in Textinhalte umwandeln
Mit der Funktion TOCHAR können Sie den Inhalt einer Variable in einen QS-Parameter speichern. Den gespeicherten Inhalt können Sie, z. B. mit anderen QS-Parametern verketten.
In diesem Beispiel wird der Inhalt des numerischen Parameters Q50 in den String-Parameter QS11 übertragen.
37 QS11 = TOCHAR ( DAT+Q50 DECIMALS3 ) |
Teilstring aus einem QS-Parameter kopieren
Mit der Funktion SUBSTR können Sie aus einem QS-Parameter einen definierbaren Bereich in einen anderen QS-Parameter speichern. Sie können diese Funktion z. B. nutzen, um den Dateinamen aus einem absoluten Dateipfad zu extrahieren.
In diesem Beispiel wird mit dem Syntaxelement BEG2 ab der dritten Stelle, da das Zählen ab Null beginnt und mit LEN4 ein vier Zeichen langer Teilstring gelesen.
37 QS13 = SUBSTR ( SRC_QS10 BEG2 LEN4 ) |
Teilstring innerhalb eines QS-Parameterinhalts suchen
Mit der Funktion INSTR können Sie prüfen, ob sich ein bestimmter Teilstring innerhalb eines QS-Parameters befindet. Damit können Sie z. B. prüfen, ob die Verkettung mehrerer QS-Parameter funktioniert hat. Für die Prüfung sind zwei QS-Parameter notwendig. Die Steuerung durchsucht den ersten QS-Parameter nach dem Inhalt des zweiten QS-Parameters.
Wenn die Steuerung den zu suchenden Teilstring nicht findet, dann speichert die Steuerung die Gesamtanzahl der Zeichen in den Ergebnisparameter.
Wenn der zu suchende Teil-String mehrfach auftritt, dann liefert die Steuerung die erste Stelle zurück, an der sie den Teil-String findet.
In diesem Beispiel wird QS10 auf den in QS13 gespeicherten Text durchsucht. Die Suche beginnt ab der dritten Stelle. Beim Zählen der Zeichen beginnen Sie mit null.
37 Q50 = INSTR ( SRC_QS10 SEA_QS13 BEG2 ) |
Gesamtanzahl der Zeichen eines QS-Parameters ermitteln
Die Funktion STRLEN liefert die Länge des Texts, der in einem wählbaren QS-Parameter gespeichert ist. Mit dieser Funktion können Sie z. B. die Länge eines Dateipfads ermitteln.
In diesem Beispiel wird die Länge von QS15 ermittelt.
37 Q52 = STRLEN ( SRC_QS15 ) |
Alphabetische Reihenfolge zweier QS-Parameterinhalte vergleichen
Mit der Funktion STRCOMP können Sie die alphabetische Reihenfolge des Inhalts von zwei QS-Parametern vergleichen. Mit dieser Funktion können Sie z. B. prüfen, ob sich in einem QS-Parameter Klein- oder Großbuchstaben befinden. Die Steuerung durchsucht zunächst alle Großbuchstaben alphabetisch und anschließend alle Kleinbuchstaben alphabetisch.
Die Steuerung liefert folgende Ergebnisse zurück:
- 0: Die verglichenen QS-Parameter sind identisch
- -1: Der erste QS-Parameter liegt alphabetisch vor dem zweiten QS-Parameter
- +1: Der erste QS-Parameter liegt alphabetisch hinter dem zweiten QS-Parameter
In diesem Beispiel wird die alphabetische Reihenfolge von QS12 und QS14 verglichen.
37 Q52 = STRCOMP ( SRC_QS12 SEA_QS14 ) |
Inhalt eines Maschinenparameters übernehmen
Mit der NC-Funktion CFGREAD können Sie den Inhalt eines Maschinenparameters in einen QS-Parameter übernehmen.
Abhängig von dem Inhalt des Maschinenparameters können Sie mithilfe der Funktion CFGREAD Textinhalte in QS-Parameter oder numerische Werte in Q-, QL- oder QR-Parameter übernehmen.
In diesem Beispiel wird die Achsbezeichnung der vierten Achse als QS-Parameter eingelesen.
- Vorgegebene Einstellungen in den Maschinenparametern:
- DisplaySettings
- CfgDisplayData
- axisDisplayOrder
- [0] bis [5]
14 QS11 = "" | ; QS-Parameter für Key zuweisen |
15 QS12 = "CfgDisplaydata" | ; QS-Parameter für Entität zuweisen |
16 QS13 = "axisDisplay" | ; QS-Parameter für Parameter-Namen zuweisen |
17 QS1 = CFGREAD( KEY_QS11 TAG_QS12 ATR_QS13 IDX3 ) | ; Maschinenparameter auslesen |
Hinweis
Wenn Sie die Funktion STRING FORMEL verwenden, ist das Ergebnis der durchgeführten Rechenoperation immer ein String. Wenn Sie die Funktion FORMEL verwenden, ist das Ergebnis der durchgeführten Rechenoperation immer ein numerischer Wert.
Definition
String
In der Informatik ist ein String eine definierte Folge von alphanumerischen Zeichen, also Texte. Die Steuerung verwendet QS-Parameter, um Strings zu verarbeiten.